Stress – Ressourcen und Belastung im Ungleichgewicht

Stress – Ressourcen und Belastung im Ungleichgewicht

Stress. Wir alle haben ihn, mal mehr mal weniger. Heutzutage gilt Stress schon fast als Modekrankheit. Noch schnell einkaufen gehen, wieder Überstunden machen, ein Mittagssnack to go? Stress gehört zu unserem Alltag leider meistens einfach dazu, aber was bewirkt Stress in unserem Körper und kann er sich langfristig negativ auf unsere Gesundheit auswirken?

Fangen wir mal ganz von vorne an.

Stress = eine grosse Herausforderung. Stress bezeichnet allgemein ein Ungleichgewicht zwischen Belastungen, mit denen eine Person konfrontiert wird, und den verfügbaren Bewältigungsmöglichkeiten (Ressourcen).

Belastungen können zum Beispiel Zeitdruck, Konflikte oder Überforderungen sein. Stress, der durch ein ungünstiges Verhältnis von Belastungen und Ressourcen entstehen kann, kann das Wohlbefinden einschränken und zu Krankheiten führen.
Ein schlechtes Verhältnis von Belastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz und im Privatleben kann die Gesundheit, insbesondere auch die mentale Gesundheit und die Motivation gefährden. Vor allem, wenn das Ungleichgewicht lange anhält. Wer auf Dauer mehr Belastungen als Ressourcen erlebt, fühlt sich nach einiger Zeit ohne Phasen der Regeneration emotional erschöpft.

Es geben immer mehr Schweizer Erwerbstätige an, zu hohen Belastungen ausgesetzt zu sein und zu wenig Ressourcen zur Verfügung zu haben.
Mehr als jede vierte arbeitnehmende Person in der Schweiz (28.2%) hat am Arbeitsplatz mehr Belastungen als Ressourcen. Der Anteil erschöpfter Personen tendiert somit gegen 30%. Jüngere Erwerbstätige weisen häufiger ein ungünstiges Verhältnis zwischen Belastungen und Ressourcen auf. Grosse Belastungen sieht man vor allem im Zusammenhang mit Zeitdruck, Unklarheiten, organisatorische Probleme, qualitative Überforderung und sozialen Belastungen.

Bevor es zur psychischen Belastung kommt, ist die Früherkennung und Prävention sehr wichtig. Bestimmte Merkmale des Arbeitsumfeldes können die Bewältigung dieser Belastungen erleichtern und stellen für Erwerbstätige somit Ressourcen dar.
Worauf soll geachtet werden:

Wertschätzung: Durch einen respektvollen Umgang, durch Rücksichtsnahme, zeigen von Interesse, Anerkennung und Lob für gute Leistung.

Kommunikation: Rückmeldungen geben und annehmen, kritikfähig und konstruktiv agieren, Transparenz herstellen und Dialog pflegen.

Sinnhaftigkeit: Aufzeigen, welche Arbeit jemand für das Erreichen des Ziels beigetragen hat, das Fördern der Weiterentwicklung der Person.

Achtsamkeit: Beobachtungen wahrnehmen, nicht wertend sein, Arbeitsumgebung gestalten, Belastung und Ressourcen ausgleichen.

Handlungsspielraum: Die Möglichkeit seine Fähigkeiten auszubauen, abwechslungsreiche und kreative Aufgaben und mitreden bei Entscheidungen.

Was ebenfalls hilfreich ist:

Aktiv bleiben: Regelmässige Bewegung ist wichtig und stärkt die psychische Gesundheit.

Entspannungsübungen: Regelmässiges meditieren, Autogenes Training oder Yoga helfen zu entspannen und den Stresspegel zu senken.

Kräuter und gesunde Ernährung: Eine gesunde und ausgewogenen Ernährung hilft unserem Körper in stressigen Situationen besser mit unserer Energie zu aushalten. Auch Nahrungsergänzung mit Ashagandha wie in unseren Entspannungskapseln unterstützt nachweislich bei der Stressbewältigung und sorgt für mehr Ausgeglichenheit.

Führungskräfte schulen: Eine wichtige Rolle im Thema Gesundheit (Ressourcen und Belastung) spielt auch die Vorgesetzte Person. Wenn Mitarbeitende realisieren, dass ihr Vorgesetzter fortlaufend seine eigenen gesundheitlichen Grenzen überschreitet, liegt die Vermutung nahe, dass die Mitarbeitenden denken, diese «Leistung» werde auch von ihnen erwartet.

Führungskräfte, die nicht auf ihre Gesundheit achten, tun dies auch bei ihren Mitarbeitenden nicht, da sie oft gar nicht in der Lage sind, Warnsignale frühzeitig zu erkennen.

Den Kontakt zu Freunden pflegen: Sich gegenseitig zur Seite stehen und unterstützen, ungezwungener Austausch und aber auch den wichtigen Menschen Aufmerksamkeit schenken.

Sich entspannen: Der Energiespeicher soll sich regelmässig füllen, aktive Erholung ist klar wirksamer als passives Ausruhen. Einmal offline gehen, gerade in der heutigen Zeit, mit all den Medien und der Situation vom Homeoffice, Trennen von Arbeit und Privatem. Pausen bewusst einlegen.

Sich einbringen – Teamgeist fördern: Im beruflichen Alltag gibt es immer mal wieder Gelegenheit, Ideen, Meinungen, Interessen, Ängste und Hoffnungen vorzubringen.

Etwas Kreatives tun: Druck blockiert den Ideenfluss. Daher braucht es eine Atmosphäre geistiger Ungezwungenheit, damit unser Hirn uns mit Neuem, unerwartetem überraschen und die Ideen sprudeln lassen kann. Kreativität tut uns gut, weil sie ganz aus uns selbst kommt und wir uns dabei als aktiv und schöpferisch erleben.

Neues lernen: Neues zu lernen trainiert unser Hirn und ist für die Hirnzellen so etwas wie der notwendige Sauerstoff. Gefragt ist nicht nur die Erweiterung technischer Fähigkeiten und Kenntnisse, sondern ebenso das Aneignen von Kompetenzen persönlicher und sozialer Natur.

Sich nicht aufgeben – lernen, mit Belastung umzugehen

Wer kennt nicht die tiefe Befriedigung und das Gefühl von Stolz, wenn man hartnäckig an einem anspruchsvollen Projekt drangeblieben ist, fleissig für eine schwierige Prüfung gelernt hat – und schliesslich die Lorbeeren ernten darf? Bei vielen schwierigen Aufgaben zahlt es sich aus, dranzubleiben. Das Gleiche gilt für unsere persönliche Entwicklung und für unsere psychische Gesundheit. Je mehr Ressourcen wir zur Verfügung haben, desto besser können wir tendenziell mit Belastungen umgehen.

Bereits Konfuzius sagte «Wenn du es eilig hast, geh langsam». Es lohnt sich zu wissen, wann man einen Gang runterschalten darf und zu lernen mit seinen körperlichen und mentalen Ressourcen bewusst umzugehen.